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Auf der Schanzwiese soll nun doch so gebaut werden, wie es im Siegerentwurf des Vergabeverfahrens geplant
war. Demnach werden zehn Doppelhaushälften zweigeschossig und 14 Reihenhäuser dreigeschossig errichtet. Ein Einfamilienhaus wird nicht gebaut. Diese Entscheidung fällte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig und revidierte damit eine Entscheidung, die Ende Februar vergangenen Jahres getroffen worden war.

Ende November 2011 wurden die Sieger des Wettbewerbs bekannt gegeben. Der Entwurf, den der Königsbrunner Bauträger Dumberger und das Architekturbüro Lüps aus Utting vorgelegt hatten, überzeugte die Jury. Er sah den Bau von fünf Doppelhäusern (zwei Geschosse) und 14 Reihenhäusern (drei Geschosse) vor. Dem Gestaltungsbeirat stellten Bauträger und Architekt Mitte Januar 2012 einen überarbeiteten Entwurf vor. Die Veränderung der vier Doppelhäuser von zwei auf drei Vollgeschosse und die Umwandlung eines Doppelhauses im Nordwesten der Schanzwiese in ein Einfamilienhaus wurde vom Gestaltungsbeirat positiv beurteilt.


Michael Dumberger, Geschäftsführer des gleichnamigen Bauträgers, begründet die Änderung mit den Wünschen seiner Kunden. Demnach hätten vor allem junge Familien mit Kindern aufgrund der größeren Wohnfläche Interesse an dreigeschossigen Doppelhaushälften gezeigt. Neben Gestaltungsbeirat und Verwaltung stimmte Ende Februar auch der Stadtrat einer Neuaufstellung des Bebauungsplanes aufgrund der Änderungen gegenüber dem Siegerentwurf zu.

Gegen die dreigeschossigen Doppelhäuser regte sich Widerstand bei den Anliegern der Schanzwiese. Mitte September stellte die Fraktion der Landsberger Mitte den Antrag, das Bauleitverfahren auszusetzen und den Bebauungsplan dem Stadtrat wieder vorzulegen. Ende Oktober wurde der Antrag behandelt. Das Ergebnis des Wettbewerbs wurde ganz erheblich verändert, argumentierte Flörke im Stadtrat. Die Veränderungen hätten den Stadträten bei „genauestem Studium“ der Unterlagen auffallen können, allerdings sei auf die erhebliche Änderung nicht deutlich hingewiesen worden. Einer Neuaufstellung des Bebauungsplanes stimmte der Stadtrat unter anderem nicht zu, weil damit in ein laufendes Verfahren eingegriffen werden würde.

Bürger bezogen reichlich Stellung zum Bebauungsplan

Bis Mitte November hatten Bürger und Behörden im ersten Schritt des Bauleitverfahrens die Möglichkeit Stellungnahmen zum Bebauungsplan abzugeben. Vor allem die Bürger taten reichlich, wie in der Sitzung des Stadtrates deutlich wurde. So kritisierten zahlreiche Anwohner der Schanzwiese vor allem die dreigeschossige Bauweise der Doppelhäuser. Gleichzeitig sprachen sich aber auch Bauinteressenten dafür aus. In den Fraktionssitzungen am Montag vor der Sitzung zeichnete sich ab, dass sich nun auch die Stadträte gegen dreigeschossige Doppelhäuser aussprechen werden.

So musste in der Sitzung zunächst ein Grundsatzbeschluss gefasst werden, der eine Zweigeschossigkeit für die vier Doppelhäuser westlich der Reihenhäuser und eine Umwandlung des im Nordwesten geplanten Einfamilienhauses in einzweigeschossiges Doppelhaus vorsah. Danach mussten die Stadträte gegen die im Bebauungsplan vorgesehene dreigeschossige Bebauung stimmen. „Die Unterlagen innerhalb von nur zwei Tagen komplett umzuändern, war nicht möglich“, sagte Claus Müller vom Bauordnungsamt.

Axel Flörke kritisierte in der Sitzung, der Bauträger habe Bauwerber dazu aufgefordert, sich für eine dreigeschossige Bebauung einzusetzen. „Ich habe meine Kunden lediglich über mögliche Veränderungen informiert“, sagt Michael Dumberger. Die Nachfrage sei unglaublich hoch und die Kunden bräuchten Planungssicherheit. Jetzt will sein Unternehmen mit voller Kraft in die Umplanung gehen. Aufgrund des Bauleitverfahrens rechnet Michael Dumberger mit einem Baubeginn im Frühjahr nächsten Jahres.