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Waitzinger Wiese Toilettenanlage kommt an die Südseite des Parkareals

 

VON ERNST HOFMANN

 

Landsberg Die neue WC-Anlage für den Parkplatz Waitzinger Wiese werden mit 250000 Euro Gesamtkosten teurer werden als ursprünglich geplant. Grund dafür ist die mit 12:3 Stimmen im Bauausschuss beschlossene Verlegung des Standortes von der Nordseite des Parkplatzes zum Ausfahrtsbereich am Gottesackerangerweg. Damit verbunden sind ein ergänzender Ausbau mit Überdachungen für die dort bereits angesiedelten Parkscheinautomaten und neuen Informationsstelen sowie eine stimmige Platzgestaltung.

 

Das Nutzungsverhalten der Autofahrer habe zum Umdenken bei Tiefbauamts-Chef Hans Huttenloher geführt, der jetzt dem Bauausschuss seine Pläne erläuterte. Die Orientierung der Autofahrer gehe nämlich seit Inbetriebnahme des Parkplatzes eindeutig in Richtung der Ein- und Ausfahrt am Gottesackerangerweg. Hauptursache dafür seien wohl die dort aufgestellten Parkscheinautomaten. Die neue Planung sieht nun vor, dass dort ein Ensemble mit Parkscheinautomaten, Laubengang, Infostelen und Toilettenanlage entstehen soll. Zudem werden 80000 Euro angesetzt für Ver- und Entsorgungsleitungen, Pflasterflächen, Einfassungen und Poller sowie für die noch herzurichtenden Stellplätze am ursprünglichen nördlichen Standort des Parkgeländes. Weitere 18 000 Euro summieren sich pro Jahr für Wartung und Unterhalt der selbstreinigenden Einrichtungen.

 

Und an diesen entzündeten sich die Temperamente der Bauausschuss- Mitglieder. Es ist nämlich vorgesehen, dass eine Toilettenanlage mit drei Kabinen entstehen soll. Eine davon dient dem späteren Betreiber, den Stadtwerken Landsberg, als Lager für Wartungsarbeiten und Technik. Dieser Raum hätte bei der „kleineren“ Lösung, die im September 2009 beschlossen worden war (nur eine Toilette), extra gebaut werden müssen. In der zweiten Kabine werden zwei Urinale für den männlichen Teil der Bevölkerung untergebracht und in der dritten Kabine eine Toilette, die für Frauen, Männer und Menschen mit Behinderung geeignet sein wird. Für die dritte Bürgermeisterin Sigrid Knollmüller war dieser Vorschlag nicht akzeptabel. Sie sprach von unhygienischen Zuständen einer Dreifachnutzung, der nicht hinnehmbar sei: „Das ist doch menschenverachtend“, zürnte sie.

 

Separater Raum für Frauen und Menschen mit Behinderung


Unterstützung erhielt sie dabei von Petra Kohler-Ettner und Grünen- Stadträtin Traudl Lüßmann. Petra Kohler-Ettner hielt es für angebrachter, einen gemeinsamen Raum für Frauen und Menschen mit Behinderung zu schaffen. Dafür würde sie dort gerne noch einen Wickelbereich integriert wissen. Die zweite Kabine bliebe den Männern (Urinale und Sitztoilette) vorbehalten.

 

Traudl Lüßmann hatte dagegen den finanziellen Aspekt im Auge. Eine einfachere Einrichtung hätte es ihrer Meinung nach auch getan. CSU-Fraktionschef Helmut Weber bemühte den Vergleich eines Schildbürgerstreichs, schließlich habe man für die ursprünglich im Norden des Platzes vorgesehene Anlage bereits Vorleistungen erbracht. Oberbürgermeister Ingo Lehmann widersprach dem Fraktionschef, denn ein Lagerraum für die Stadtwerke wäre so oder so benötigt worden. Die ursprüngliche WCAnlage hätte zudem allein schon 130000 Euro gekostet. Auch die Dreifachbelegung ist für ihn keineswegs unhygienisch, werde doch die Toilette nach jedem „Besuch“ vollautomatisch nachgespült und gereinigt. Die Befürchtungen von Jonas Pioch (Landsberger Mitte), dass der Münzschlitz des Kassenautomaten für Rollstuhlfahrer eventuell nicht erreichbar sein könnte, zerstreuten er und Huttenloher mit dem Versprechen, eine vernünftige Höhe einzuhalten.

 

Diesen Argumenten folgte anschließend die Mehrheit im Bauausschuss. Zweiter Bürgermeister Norbert Kreuzer (CSU) verkündete den Zeitplan: So soll die Anlage noch im Laufe des Jahres an die Stadtwerke übergeben werden. Ingo Lehmann informierte über bereits laufende Arbeiten an einem Wegweisekonzept, das die Besucher von der Waitzinger Wiese über die Sandauer Brücke ins Zentrum leiten soll.